SEEADLER-Gedenkschrift aus Tahiti erhalten
Anläßlich der 100. Wiederkehr der legendären Fahrt der SEEADLER, welche in 1917 ihr Ende in einem heute zu Tahiti gehörendem Territorium nahm, gab die “Gesellschaft der Ozeanologie” (Société des Études Océaniennes) eine Erinnerungsschrift heraus mit umfangreichen Fakten, reich bebildert und sicher mit Arbeit und Energie hergestellt.
Diese in französischer Sprache abgefaßte Schrift sendete man unserer Gesellschaft zu unsere großen Freude zu. Mit gleicher Freude nahmen wir zur Kenntnis, daß wir in erwähnter Schrift eine Erwähnung fanden als der Verein, der sich das Gedenken an Felix Graf von Luckner und damit auch die Geschichte um die SEEADLER aufrecht erhält.
Die Schrift wird selbstredend ihren würdigen Platz in unserer Sammlung finden. Mit unserer Kontaktperson auf Tahiti wurde abgestimmt, daß wir in Verbindung bleiben, denn man hat dort Interesse an unserer Arbeit hier in Halle!
Großer Dank an “Unbekannt” – Geheimnisvolle Sachspende gibt Rätsel auf.
Die Felix Graf von Luckner Gesellschaft e.V. hat Grund, jemandem herzlich und aufrichtig zu danken!
Leider wissen wir nicht, wem genau der Dank gebührt.
Dies kam so.
Heute erhielten wir einen sehr großen Umschlag per Post zugestellt. Auf dem Umschlag befand sich kein Absender. Innen fanden wir u.a. ein per Schreibmaschine verfaßtes Schriftstück, in dem darüber informiert wird, daß “wir” in Kiel eine zweigeschossige Wohnung räumten. “Wir” stießen dort auf Photos, Artikel usw. zum Thema Luckner. Es wurde “uns” aufgetragen, dies der Graf Luckner Gesellschaft zu schicken, um diese Dinge vor der Vernichtung zu bewahren und für die Öffentlichkeit zu bewahren. Durch das Absenden der Sammlung sei – so wird weiter ausgeführt – der Auftrag erfüllt. Auch hier keine Unterschrift, kein Absender, nichts, außer dem Hinweis, daß das Schreiben in Kiel erstellt wurde.
Das Geheimnis um den Absender der Postsendung tut der großen Freude, mit der diese Sachspende hier aufgenommen wurde, keinen Abbruch. Die umfangreiche Sachspende enthält u.a. uns teils völlig unbekannte, Bilder, eine große Menge originaler Zeitungsausschnitte, ein großes Werbeplakat und vielerlei mehr! All diese Dinge bereichern nun unsere Sammlung.
Wir hoffen, daß die Spender aus Kiel diese Zeilen lesen werden und auf diese Weise unser tief empfundener Dank seine Empfänger erreicht. Lassen Sie uns Ihnen mitteilen: “Wir wissen Ihre Sachspende sehr zu schätzen. In der Tat wurden wertvolle historische Sachzeugnisse vor der Vernichtung bewahrt und sind nun in “guten Händen” und werden für die Nachwelt bewahrt.”
In großer Dankbarkeit!
Matthias J. Maurer
Präsident der Felix Graf von Luckner Gesellschaft e.V.
Centenary of Count Felix Von Luckner’s escape from Motuihe Island and Capture of the Moa
Liebe Mitglieder und Freunde,
auf der Insel Motuihe, wo Graf Luckner als Kriegsgefangener interniert war, wurde am 5. November die 100. Wiederkehr seiner Flucht feierlich begangen. Unser Graf ist in Neuseeland eine Art Nationalheld die oben genannte Feierlichkeit mag ein lebhafter Beweis dafür sein, daß sein Wirken am anderen Ende der Welt bis heute nicht vergessen ist.
Unsere Gesellschaft war bei dem Ereignis dabei! Leider konnte wohl niemand persönlich teilnehmen, doch unser Präsident sandte vorab eine Grußbotschaft in die Ferne, die dort verlesen wurde. Wir drucken sie wortwörtlich nachfolgend ab und können bereits jetzt vermelden, daß die Botschaft gut angekommen ist, denn wir erhielten bereits eine Rückmeldung eines Besuchers der Feierlichkeit!
Hier finden Sie nun den Wortlaut der Botschaft
Dear Ladies and Gentlemen,
dear friends in New Zealand,
it is an amazing story indeed!
The cruise of the Sea Eagle, becoming a Prisoner of War, the escape and recapture, you all will know about that story better than I do.
But there is more to be told on that issue, more about that Count to be told and you all should be happy that I am not personally among you, because now I would start talking for hours… no, just kidding, but indeed I could do so.
To be honest, I would love to be on Motuihe Island today and I send you my warmest wishes and regards on behalf of myself an on behalf of the international Felix Count von Luckner Society. Indeed, someday I will be in your country, I promise!
My first memories on Felix Count von Luckner are dating back to the early 90ies of last century. During researches I met veterans of the US Infantry Division who took my hometown Halle in 1945.
Not only one veteran emphasized: “You should never forget Felix Count von Luckner, the famous sailor from World War I, the ‘Sea Devil’. The city of Halle is in deep dept and gratitude to him.”
“Felix Count von what?” I thought, and „… a sailor in Halle?“ Maybe I had heard his name before, but did nothing know about this man and could smell a kind of mystery and adventure.
Of course, I wanted to know more, and during the years up to now I got much more!
I learned about the above mentioned “Cruise of the Sea Eagle”, the time that Felix spend in the US, the amazing story of saving my hometown, the fact of rescuing a Jewish lady from being displaced to a concentration camp and many things more. I realized that the story to be told about Motuihe Island is a part of a big mosaic, a part of a life of one man! So many stories, could they fit in only one single life? Indeed, they did!
Felix Count von Luckner, in my opinion…, well, his name should not miss among the great names of the last century. He stood for peace and international understanding, the same reasons we are now organized in our Felix Count von Luckner Society.
Please, feel free to learn more of us, feel free to contact us. But for the moment stand together at Motuihe Island enjoying the moment. We will be with you in our hearts.
Best regards from Germany
Matthias J. Maurer
President of the Felix Count von Luckner Society
Friedensglocken am 19. April 2017
Am Mittwoch, dem 19. April, wurden traditionsgemäß um 10.55 Uhr die Glocken der Kirchen in Halle und Umgebung zum Läuten gebracht.
Es sind FRIEDENSGLOCKEN, denn um diesen Zeitpunkt endete im Jahre 1945 in unserer Stadt der 2. Weltkrieg. Für die Saalestadt ist es ein schönes Erinnern, denn der Krieg hatte in Halle weitaus weniger schlimme Folgen, als es in anderen Städten zu beklagen war. Gleichwohl gab es auch bei uns Tod, Leid und Zerstörung. Das Schlimmste war aber durch mutiges und umsichtiges Agieren auf beiden Seiten der Front verhindert worden, was unser Gedenken zu einer sehr positiven Sache macht.
Freunde und Mitglieder unserer Gesellschaft waren dabei, um auf dem Marktplatz vor der Kirche U.L.Frauen (am Lutherdenkmal) dem Klang der Glocken zu lauschen.
Unsere nebenseitig abgebildete Erinnerungsschrift, in welcher wir die Geschichte rund um die Tradition des Läutens der “Friedensglocken von Halle” beleuchten, wurde wieder angeboten. Kaufen kann man das Büchlein übrigens auch in der Thalia Buchhandlung am Marktplatz.
Auf der Cambronne in die Freiheit
Genau am 21.3.2017, also vor 100 Jahren, entließ Felix Graf von Luckner in seiner Funktion als Kommandant des deutschen Hilfskreuzers S.M.S. “Seeadler” viele gefangene Matrosen und Kapitäne verschiedenster Nationen in die Freiheit.
Vorangegangen war eine Kaperfahrt, bei der Luckner mehrere feindliche Handelsschiffe hatte versenken lassen, stets darauf achtend, dass alle Seeleute der gekaperten Schiffe auf die „Seeadler“ übernommen wurden.
So war letztlich während der gesamten Kriegführung Luckners nur ein Leben zu beklagten, das des englischen Seemanns Douglas Page.
Auf der “Seeadler” wurde es langsam zu eng, so daß sich Luckner entschloß, die neuerlich gekaperte französische Bark “Cambronne” nicht zu versenken, sondern diese als Freiheitsschiff einer neuen Funktion zuzuführen. Er ließ die Masten kürzen, bestimmte einen Kapitän und entließ sämtliche zuvor gefangene Seeleute in die Freiheit, wohl wissend, daß sein bis dato geheimer Kaperkrieg nicht mehr wie zuvor geführt werden konnte. Daher machte sich Luckner zeitgleich auf, über das Kap Hoorn in den Pazifik zu segeln, um dort weitere Schiffe kapern zu können.
Die von Luckner freigelassenen Engländer, Franzosen, Amerikaner und Italiener trugen die gute Behandlung auf der “Seeadler” in ihre Heimatländer, was die Basis dafür bildete, daß Graf Luckner letztlich weltbekannt und hoch geschätzt wurde.
Mehr Informationen zur “Cambronne” finden Sie >>> HIER <<<
Fahrt der “Seeadler” – Jubiläum
Am 21. Dezember letzten Jahre saßen die Mitglieder und Freunde der internationalen Felix Graf von Luckner Gesellschaft beim letzten Luckner Stammtisch des Jahres zusammen und gedachten des Beginns einer legendären Kaperfahrt, denn vor genau 100 Jahren war der deutsche Hilfskreuzer “Seeadler” in See gestochen. Unter dem Kommando von Graf Luckner nahm eine wohl einzigartige Geschichte ihren Anfang, die letztlich die Basis dafür bildete, daß insbesondere der Graf international bekannt und geschätzt wurde.
Felix Graf von Luckner betonte später während seiner Vorträge stets, daß kein feindlicher Seemann sein Leben lassen mußte, denn er praktizierte eine humane Kriegsführung. Nun, man mag zweifeln, ob ein Krieg überhaupt human geführt werden kann, doch versuchte Luckner in der Tat stets, Menschenleben zu schützen. Er betrachtete und behandelte die von ihm gefangenen Seeleute stets als Gäste und nicht als Feinde.
Allerdings – daß “kein” Seemann sein Leben lassen mußte, stimmt hingegen nicht, denn ein Opfer gab es leider zu beklagen.
Genau heute vor 100 Jahren, also am 11. März 1917, wurde der englische Dampfer “Horngarth” aufgebracht. Für die Männer auf der “Seeadler” war ein Dampfer natürlich ein besonderes Ziel, war man doch selbst unter Segeln unterwegs, offiziell zumindest, denn den auf dem deutschen Hilfskreuzer “Seeadler” vorhandenen Hilfsmotor konnten die anderen ja nicht sehen. Für den Kapitän der “Horngarth” war es auf der anderen Seite freilich eine besondere Schmach, von einem feindlichen Segler aufgebracht zu werden, so mag er die Maschinen besonders unter Dampf gesetzt haben, doch es nützte nichts, denn auch die “Seeadler” war nicht unbedingt auf Wind angewiesen.
Letztlich befahl die deutsche Seite doch angesichts des flüchtenden Engländers den Einsatz der Kanonen, kurz darauf schlugen Granaten auf der “Horngarth” ein. Mindestens eine dieser traf auf eine Dampfleitung, wodurch drei englische Matrosen verletzt wurden. Einer von ihnen erlag trotz vieler Bemühungen um sein Leben seinen Verletzungen.
Der Seemann hieß Douglas Page.
Wir nehmen das Jubiläum zum Anlaß, insbesondere dieses tragischen Vorfalles zu erinnern und werden am kommenden Mittwoch, dem 15. März 2017, anläßlich des Luckner Stammtischs dieses englischen Seemannes gedenken.
Weitere Infos zu diesem Thema haben wir für Sie zusammengetragen, sie finden diese >>>HIER <<<
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Nachruf für Peter Rüdiger
Mit großer Betroffenheit mussten wir zur Kenntnis nehmen, daß einer unserer Mitglieder “der ersten Stunde” den Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren hat und verstorben ist.
Peter Rüdiger wird uns sehr fehlen!
Wir schätzten an ihm seine Hilfsbereitschaft, sein hohes Engagement für die Sache “Luckner”, seine gute Laune und sein Ideenreichtum. Er hatte das Herz am rechten Fleck. Peter war stets zur Stelle, wenn es um handwerkliche Arbeiten ging; auch war er aktiv an der Organisation von Veranstaltungen beteiligt. So spielte er hervorragend das Bandoneon, wirkte zusammen mit anderen Musikern und Sängern bei einer hochrangigen Veranstaltung mit und war mit dem von Ihm gegründeten Chor “Hallesaaler” stets gern gesehen bei Weihnachtsmärkten oder anderen Veranstaltungen der Luckner Gesellschaft.
Wir werden Peter Rüdiger stets ein ehrendes Andenken bewahren.
In tiefer Trauer
Der Vorstand
Friedensglocken am 19. April – Erinnerungsschrift druckfrisch
Am kommenden Dienstag, dem 19. April, werden in Halle schon traditionsgemäß um 10.55 Uhr die Friedensglocken läuten.
Ebenfalls traditionsgemäß werden wir in diesem Zusammenhang mit ein paar begleitenden Worten auf die Hintergründe der Veranstaltung hinweisen, wenngleich dieses Mal die Teilnehmer kein Spektakel erwarten können, wie es in letztem Jahr organisiert worden war.
Als kleine Überraschung haben wir jedoch ein neues Buch im Gepäck, in dem wir in die Geschichte und die Entwicklung dieses Stückes hallescher Erinnerungskultur näher beleuchten werden.
Auf knapp 80 Seiten nimmt Sie der Präsident unserer Gesellschaft, Matthias J. Maurer, auf eine spannende Reise und zeigt auf, wie aus einer spontanen Idee ein beeindruckender Beitrag zur Aufarbeitung hallescher Stadtgeschichte wurde. Das Buch ist übrigens zweisprachig (englisch und deutsch) ausgeführt, denn ob der internationalen Ausrichtung der Gesellschaft ist natürlich der Vertrieb in das Ausland geplant.
In der Schrift werden über 100 bislang unveröffentlichte Bilder gezeigt, teilweise sind dies Bilder, die mit zeitgenössischen Kameras geschossen wurden und das authentische der Angelegenheit unterstreichen.
Am 19.4. wird das Buch auf dem Markt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und danach über die Luckner Gesellschaft bzw. direkt beim Verlag zu beziehen sein.
Auf zu Rossmann !!!
Nein, weder sind wir verrückt geworden noch haben über Nacht entschieden, für eine ganz bestimmten Drogeriemarkt bzw. eine Kette solcher Märkte Werbung zu machen. Doch die aktuelle Ausgabe der Kundenzeitschrift von Rossmann gibt Anlaß, eine kleine Ausnahme hiervon zu machen.
Der CENTAUR, so heißt die Zeitschrift, die viele von Ihnen vielleicht sogar regelmäßg lesen, ist übrigens mit einer Auflage von ca. 950.000 stärker als der Spiegel, der lediglich eine Zahl von 100.000 weniger aufzuweisen hat.
In der aktuellen Ausgabe geht es ab Seite 76 um die Geschichte der Rettung der Stadt Halle. Auf jeden Fall lesenswert, also auf zu Rossmann und sich den CENTAUR sichern.
Wer gleich mal online schmökern möchte im Magazin, der findet hier den >>>Link<<<
Und am 19.4. ab 9.30 Uhr auf dem halleschen Marktplatz sollten Sie dabei sein, wenn es darum geht, in würdiger Form dem Ende des 2. Weltkrieges in Halle zu gedenkenm, den Ablaufplan finden Sie >>>hier<<<
Graf Luckner rettete den Silberschatz der Halloren
Kürzlich wurde es publik gemacht. Graf Luckner – dem als einem der Retter der Stadt Halle vor völliger Zerstörung im Jahre 1945 von vielen ein ehrendes Andenken bewahrt wird - rettete im gleichen Jahr auch den Silberschatz der Halloren vor einer möglichen Verbringung in den Herrschaftsbereich der Sowjets. Bei dem Silberschatz handelte es sich um damals 52 Silberbecher (heute ist die Sammlung auf mittlerweile 94 Exemplare angewachsen), welche die “Salzwirkerbruderschaft im Thale zu Halle” als älteste noch und dauerhaft existierende Bruderschaft (gegründet im Jahre 1491) von vielen Regenten, Herrschern und sonstigen Prominenten oder anderen Vereinigungen gestiftet bekommen haben.
Dieser Schatz ist so einmalig wie die Bruderschaft selbst, so dass es nicht verwundert, dass die Halloren im März 2915 den Titel “Immaterielles Weltkulturerbe” der UNESCO verliehen bekamen.
Luckner ließ im Jahre 1945 seine Beziehungen spielen, als er Vertreter der US-Army bat, den Halloren bei der Heimholung des Silberschatzes zu helfen. Dieser befand sich augelagert in einem Bergwerksschacht, wo er vor Bomben geschützt werden sollte. Die Becher wurden nun in die Keller der Moritzburg in Halle verbracht.
Kurz vor dem Besatzungswechsel um den 1. Juli 1945 (Amerikaner zogen ab, Rote Armee übernahm den mitteldeutschen Raum und damit auch Halle) gab Luckner, dem dies eher als der normalen Bevölkerung bekannt war, den Halloren einen entscheidenden Tipp: “Ihr hab nur wenige Stunden Zeit, den Schatz aus der Moritzburg zu holen!”. Zwei Salzwirker machten sich mit dem Handwagen auf den Weg und brachten die Becher in die Saline, dem Sitz der Bruderschaft. Dort wurde er zunächst verborgen, und als sich die Verhältnisse etwas normalisiert hatten, konnten ihn die Halloren wieder ungefährdet zeigen.
Den aktuellen Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung finden Sie >>> HIER <<<