Luckner bei Familie Vanderbilt
In seinem Buch “Aus 70 Lebensjahren” beschreibt Graf Luckner, daß er in seiner Jugend bei den Vanderbilts als Gärtnerjunge gewesen sei.
Luckner nennt Details, so habe er George beim Boxtraining kennengelernt, dieser schaute stets zu, doch seine Tante verbiete ihm, aktiv teilzunehmen wohl aus Sorge um seine Gesundheit. George nahm Felix mal mit zu Tante und Onkel, bei denen es sich um die Vanderbilts gehandelt hat. Sie – so schreibt Luckner weiter – hätten in einem Anwesen an der 5th Avenue nahe der 58. Street gewohnt. Nach seiner Zeit als Gärtnerjunge habe Luckner gar 150 $ Entlohung erhalten.
Wir haben nachgeforscht!
Eine kurze Recherche brachte gar Bilder zu Tage, die das Anwesen zeigen, das die Familie Vanderbilt einst errichten ließ, und zwar genau an der Stelle, an der Luckner es beschrieben hat. Die Vanderbilt trachteten danach, das pompöseste und gewaltigste Privatanwesen zu schaffen, um ihre Macht zu demonstrieren. So baute man “Le petit Chateau” zwischen der 57. und 58. Straße, also über einen ganzen Block hinweg, auf der Westseite der 5th Avenue direkt in Manhattan, wobei der Baustandort damals noch außerhalb des heutigen Häusermeeres lag. Die 5th Avenue trug damals den Spitznamen “Milionaire’s Row”, da sich hier neben den Vanderbilts auch andere superreiche Familien wie Rockefeller, Carnegie, Frick oder Astor angesiedelt hatten und in ihren Palästen residierten. Danke an Tom Miller, auf dessen Recherchen unser Wissen beruht und der uns mitteilte, unter welchen Umständen wir die Bilder nutzen dürfen. Der Link zu seinem Blog ist hier
Von alledem ist heute kaum noch etwas vorhanden. Das “kleine Schloß” der Vanderbilts wurde, nachdem das Grundstück von der Witwe des letzten dort lebenden Vanderbilts veräußert worden war, 1926 abgerissen und mußte der neuen Zeit weichen. Wenig ist davon geblieben, für uns von größtem Interesse dürfte das alte Gartentor sein, das einen neuen Platz an einem Zugang zum “Conservatory Garden”, einem Teil des Central Parks, gefunden hat. Luckner mag dieses Tor genutzt haben, als er seine Dienste als Gärtner bei den Vanderbilts verrichtete. Dieses wird Teil des weltumspannenden “Count von Luckner Trails”, der die Stätten umfaßt, an denen der Graf einmal war oder die irgendwie mit ihm in Verbindung gebracht werden können.
Besuch von Lenore Bahns-Meyer
Am Sonntag, den 24. Juni, kamen uns Lenore Bahns-Meyer und ihr Ehemann besuchen. Sie stiegen in Berlin aus ihrem Flieger aus den USA und fast direkt in einen Zug nach Halle, um wenigstens ein paar Stunden in der Stadt zu sein, in der Graf Luckner lang gelebt und die er vor der Zerstörung gerettet hatte. Ferner wollten die Besucher aus Übersee natürlich unser Luckner-Museum in Augenschein nehmen, d.h. derzeit Teile der Sammlung, die beim Präsidenten in dessen “Luckner Zimmer” sicher verwahrt sind.
Lenore Bahns-Meyer ist übrigens zusammen mit John Fasulo Gründerin des “American Contingents”, der amerikanischen Gruppe unserer Gesellschaft.
Peter Rüdiger und Matthias J. Maurer (dieser unterstützt von seiner Ehefrau und den Kindern) fesselten die Gäste im Luckner Zimmer derart, daß diese fast aus dem Raum getrieben werden mußten, um noch etwas von der Stadt Halle zu sehen. Ehrfürchtig standen wir dann vor dem Luckner-Wohnhaus, auf dem Campus, auf dem Domplatz und natürlich vor der Luckner Tafel auf dem Markt am Kaufhaus Wöhrl, vor der wir endlich die Dankbarkeit der Bürger der Stadt Halle gegenüber ihren Rettern dokumentieren konnten.
Lenore und Henry verließen im Regen, aber glücklich, unsere Graf-Luckner-Stadt und versprachen wiederzukommen.
Unbekanntes Gemälde – S.M.S. Seeadler
Bereits im Jahre 2009 erreichte uns eine Nachricht, daß es eine unbekannte Darstellung der legendären “Seeadler” gibt.
Deren Eigentümer, Hilbert P., kontaktierte uns damals und bat um Mithilfe bei der Restaurierung des Gemäldes, das ein Wilhelm Busse 1923 gemalt hatte.
Hier konnten wir letztlich nicht behilflich sein, doch nun erreichte uns die erfreuliche Nachricht, daß die Restaurierung durch den Eigentümer selbst durchgeführt werden konnte.
Interessant ist, daß Graf Luckner das Bild auf der Vorderseite signiert hat, und auf der Rückseite bestätigt der Graf nochmals, die Unterschrift eigenhändig vollzogen zu haben, dies im Jahre 1928 in Halle, einer Heimatstadt Luckners. Über Wilhelm Busse ist uns leider nichts bekannt.
Die Darstellung ähnelt ein wenig dem berühmten Gemälde von Christopher Rave. So neigt sich das Schiff auch zur rechten Seite und wird in voller Fahrt gezeigt.
Vielleicht kann hier jemand helfen, wir freuen uns über jede Information.
Bitte kontaktieren Sie uns unter info@luckner-gesellschaft.de.