Pass of Balmaha
Hintergründe zur Kaperung der Pass of Balmaha finden Sie nachfolgend.
Das Schiff wurde von einem deutschen U-Boot, U-36, in der Nordsee auf dem Weg nach Kirkwall aufgebracht. Die Umstände ihrer Gefangennahme sind etwas eigenartig.
Sie legte vom New Yorker Hafen im Juni 1915 ab. Ursprünglich war sie für den arktischen Hafen von Archangelsk avisiert mit einer Ladung Baumwolle für den russischen Kriegseinsatz. Das Schiff wurde von dem britischen Hilfskreuzer “Victorian” vor der Küste von Norwegen abgefangen. Eine Abordnung – geleitetet durch den Kapitän des Kreuzers – wurde an Bord gesandt, um die Fracht auf Schmuggelware zu überprüfen.
Der britische Kapitän meinte offensichtlich, einen Grund gefunden zu haben, um das Schiff verdächtig zu finden und befahl dem Kapitän der Pass, Captain Scott, die Segel nach Kirkwall auf den Orkney-Inseln für weitere Inspektionen zu setzen. Ein Prise von einem Offizier und sechs Matrosen wurde an Bord belassen um zu gewährleisten, dass Scott seinen Kurs nicht doch noch änderte.
Der britische Offizier befahl, die neutrale amerikanischen Flagge einzuholen und gegen die britischen Flagge zu ersetzen, dies gegen den Willen von Kapitän Scott, der sehr wohl realisierte, dass dies sein Schiff als kriegführend markierte.
Bald darauf brachte die U-36 die Pass auf. Das Ziel verfolgend, nicht beschlagnahmt zu werden, ordnete Scott an, die britische Flagge schnell einzuholen und durch die Stars and Stripes zu ersetzen. Der Kommandant der U-36, Kapitän Ernst Gräff, war nicht ganz überzeugt von dieser List und ordnete an, daß das Schiff nach Cuxhaven zur Inspektion zu segeln hatte. Ein deutsche Fähnrich wurde an Bord gelassen.
Die amerikanischen Besatzungsmitglieder, nachtragend hinsichtlich britischen Einmischung, sperrten die Briten im Frachtraum ein, um sicherzustellen, daß diese nicht versuchten, das Schiff zurückzuerobern damit ein unnötiges Blutvergießen verursachten.
Der Pass von Balmaha erreicht Cuxhaven ohne größere Zwischenfälle und wurde von einer deutschen Abordnung inspiziert. Captain Scott übergab die die sieben britischen Seeleute an die Deutschen, die sie gefangen nahmen. Für ihre Kooperation wurden den Amerikanern freies Geleit in ein neutrales Land gewährt, aber die Pass verblieb im Besitz der deutschen Marine.
Aus: Blaine Pardoe, The Cruise of the Sea Eagle: The Amazing True Story of Germany’s Gentleman Pirate. Guilford, CT: The Lyons Press, 2005. Print.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/SMS_Seeadler_%28auxiliary_cruiser%29
Bildquelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Pass_of_Balmaha_later_SMS_Seeadler.png